Mechanische Uhren

Mechanische Uhren

Es ist erstaunlich, welch raffiniertes und präzises technisches System dazu führt, dass eine Uhr funktioniert. Für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, ja geradezu banal, dass eine Uhr die exakte Zeit anzeigt. Doch wirft man einen Blick in das Innere einer Uhr, so erhält man faszinierende Erkenntnisse in die kluge und komplexe Konstruktion, die dazu führt, dass die richtige Zeit angezeigt wird.

Wie funktioniert eine mechanische Uhr?

Mechanische Uhren lassen sich so ziemlich in allen Größen und Variationen finden - von Armband- und Taschenuhren bis hin zu Turmuhren. Das Funktionsprinzip basiert auf mechanischer Energie, die durch das Aufziehen der Krone entsteht und durch ein ausgeklügeltes Räderwerk übertragen wird. Wenn man die Krone nämlich aufzieht, bewegen sich Aufzugswelle, Aufzugsräder und das Sperrrad des Federhauses. In diesem Sperrrad befindet sich der Federkern, der die mechanische Energie in die Feder im Federhaus gibt. Diese Feder ist der Energiespeicher einer mechanischen Uhr.
Über mehrere Zahnräder gibt die Feder diese Energie dann an das Minutenrad, das Kleinbodenrad und das Sekundenrad ab. Damit insbesondere der Sekundenzeiger sich nicht zu schnell vorwärtsbewegt, gibt es das Hemmungsrad, das mithilfe von Anker und Unruh dafür sorgt, dass die Bewegung gebremst wird. Im Zusammenspiel von Anker und Unruh entsteht übrigens auch das charakteristische Ticken der Uhr, das wir hören können.

Welche Vor- und Nachteile hat eine mechanische Uhr im Vergleich zu anderen Uhrentypen?

Ein deutlicher Vorteil von mechanischen Uhren ist sicherlich, dass sie im Vergleich zu anderen Uhrentypen wie z.B. Quarzuhren keine elektrische Energie durch Batterien benötigen und dadurch deutlich besser für die Umwelt sind. Wer allerdings großen Wert darauf legt, immer die hundertprozentig exakte und genaue Zeit angezeigt zu bekommen, ist mit einer Quarzuhr oder anderen Modellen vielleicht besser beraten - denn mechanische Uhren gehen immer einige Sekunden pro Tag nach.
Unter Umständen empfinden manche Menschen es als lästig, die mechanische Uhr täglich aufziehen zu müssen. Diese Problematik fällt aber z.B. bei einer Automatikuhr weg, bei der sich die Uhr von selbst aufzieht. Allerdings muss man bei Automatikuhren im Gegensatz zu mechanischen Uhren oftmals Abstriche bei der Ästhetik machen, da in Automatikuhren ein zusätzlicher Rotor verbaut werden muss, der ein sehr schmales Design der Uhr unmöglich macht. Zur Ästhetik einer mechanischen Uhr trägt zudem bei, dass ihr ein gewisser Retro-Charme anhaftet, der Reiz einer Technik, die seit Jahrhunderten funktioniert.
Jeder Uhrtyp hat also seine Vor- und Nachteile; Letztlich kommt es bei der Wahl der passenden Uhr vor allem darauf an, welche persönlichen, individuellen Vorlieben der Träger hat und mit welcher Intention er eine Uhr erwirbt.